eMGe-Spiele präsentiert die alten Spiele
Die Entstehung von Brettspielen wie Senet, Go und das königliche Spiel von Ur in antiken Zivilisationen wie Ägypten, China und Mesopotamien, verdeutlicht, dass Spiele nicht nur eine Form der Unterhaltung waren, sondern auch einen bedeutenden Platz im religiösen, kulturellen und sozialen Leben dieser Gesellschaften einnahmen. Sie boten den Menschen nicht nur Unterhaltung, sondern ermöglichten auch die Entwicklung strategischer Fähigkeiten, die Stärkung sozialer Bindungen und die Reflexion spiritueller oder religiöser Konzepte.
Senet, ein altägyptisches Brett- und Gesellschaftsspiel, existiert seit mindestens 3000 v. Chr. und war besonders bei der Oberschicht beliebt. Es war eng mit dem Glauben an das Jenseits verbunden und symbolisierte den Weg des Verstorbenen durch die Unterwelt, um in das Paradies einzutreten. Spieler mussten ihre Steine sicher über das Brett führen, um Wiedergeburt und ewiges Leben zu sichern, und somit ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen.
Obwohl keine offizielle Anleitung für das Spiel gefunden wurde, haben viele Wissenschaftler versucht, das Spielprinzip durch Inschriften, Abbildungen und Funde von über 120 Spielfeldern zu rekonstruieren. Trotzdem bleiben die genauen Regeln und Ursprünge im Dunkeln, da sich die Spiele im Laufe der Zeit und je nach Region unterschieden haben könnten.
Archäologische Funde zeigen, dass Senet bereits vor mehr als 5000 Jahren gespielt wurde, und die früheste bekannte Darstellung stammt aus der Mastaba des Hesy-Re um etwa 2620 v. Chr. Es gibt verschiedene Rekonstruktionen der Spielregeln, die auf diesen Funden basieren. Das Spiel scheint ein komplexes Strategiespiel gewesen zu sein.
2006 entdeckte der Ägyptologe José Manuel Galan ein 3500 Jahre altes Senet-Spiel in den Gräbern der hohen ägyptischen Beamten Djehuti und Heri aus der 18. Dynastie. Dieser Fund, zusammen mit anderen Senet-Spielesets, darunter einige aus dem Grab des Tutanchamun, zeigt die Bedeutung des Spiels im alten Ägypten.
Senet bestand aus einem Spielbrett mit 30 Feldern in drei Reihen zu je zehn Feldern sowie Spielsteinen und Würfeln. Trotz seiner 2000-jährigen Geschichte und religiösen Bedeutung gab es wenig Variation in den Schlüsselkomponenten des Spiels, was darauf hindeutet, dass es eine konstante und wichtige Rolle im Leben der alten Ägypter spielte.
Senet hatte eine tief religiöse Bedeutung und repräsentierte die Reise der Seele durch das Jenseits. Das Spielbrett und die Spielsteine könnten als Darstellung des Jenseits und der Seelen oder Gottheiten interpretiert werden. Senet taucht auch in ägyptischen Texten wie dem Buch der Toten auf und war somit eng mit dem Glauben der Ägypter an das Leben nach dem Tod verbunden.
Senet Funde aus dem Grab von Tutanchamun, Ägyptisches Museum Kairo
Senet, ein Brettspiel aus dem Alten Ägypten, dessen Ursprünge bis in die prädynastische Zeit um 3100 v. Chr. zurückreichen, ist eines der ältesten bekannten Brettspiele der Welt. Die archäologischen Funde von Spielbrettern und Figuren aus einer Vielzahl von Materialien wie Stein, Holz und Keramik bezeugen seine lange Geschichte. Besonders berühmt sind die Senet-Spiele, die im Grab von Tutanchamun entdeckt wurden, darunter ein Holzbrett mit 30 Quadraten, verziert mit verschiedenen Farben, Symbolen und Hieroglyphen.
Das Spiel blieb über Jahrtausende populär und wurde auch in späteren Perioden der altägyptischen Geschichte gespielt, wie Wandmalereien und Grabbeigaben aus dem Neuen Reich (1550-1070 v. Chr.) belegen. Senet war weit verbreitet und wurde von Menschen aller Gesellschaftsschichten gespielt, von Königen und Adligen bis hin zu Bauern und Arbeitern. Es war nicht nur in Ägypten beliebt, sondern wurde auch in anderen Teilen der Welt wie Nubien, Palästina und Syrien gespielt.
Es gibt Hinweise darauf, dass Senet im Alten Ägypten auch als Einzelspiel gespielt wurde, obwohl die genauen Regeln dieses Modus nicht bekannt sind. Darstellungen auf Grabwänden zeigen Menschen, die allein Senet spielen, oft gegen einen unsichtbaren Gegner. Dies deutet darauf hin, dass das Spiel nicht nur ein soziales Unterfangen, sondern auch eine individuelle spirituelle oder religiöse Praxis war.
Senet hatte im Alten Ägypten eine tiefe religiöse Bedeutung und wurde mit der jenseitigen Welt in Verbindung gebracht. Die Spielsteine wurden als Seelen der Verstorbenen betrachtet, und das Spielbrett repräsentierte die gefährlichen Pfade der Unterwelt, die der Spieler überwinden musste, um ins Jenseits zu gelangen. Diese Verbindung mit dem Leben nach dem Tod könnte das Einzelspiel als eine Art Totentanz interpretiert haben, bei dem der Spieler gegen die Mächte des Jenseits kämpfte.
Das Zwanzig-Felder-Spiel war ein altägyptisches Brett- und Gesellschaftsspiel, das während des Einmarsches der Hyksos im Alten Ägypten, etwa während der 13. Dynastie, eingeführt wurde und schnell an Popularität gewann. Es ähnelte dem berühmten Spiel Senet so stark, dass es von den Ägyptern wohlwollend übernommen wurde und leicht erlernt werden konnte. Das Spiel wurde zu zweit gespielt und verwendete dieselben Spielfiguren.
Das Spielbrett des Zwanzig-Felder-Spiels bestand aus zwölf Feldern, die zu einem Rechteck angeordnet waren, sowie acht weiteren Feldern, die von der mittleren Reihe wegführten.
Ein altes ägyptisches Senet-Brettspiel (um 1294-1279 vor Christus) aus Holz, das in Kairo gefunden wurde
In Mesopotamien, einer der ältesten Zivilisationen der Welt, entstand eine reiche Tradition von Brettspielen, darunter das berühmte Königliche Spiel von Ur. Dieses Spiel, das vor mehr als 4500 Jahren in der Stadt Ur im Süden Mesopotamiens entdeckt wurde, ähnelt Senet und war nicht nur zur Unterhaltung gedacht, sondern hatte auch religiöse und spirituelle Bedeutungen. Es wurde oft als Grabbeigabe in königlichen Gräbern gefunden und von der Elite in ihrer Freizeit gespielt. Das Spielbrett besteht aus einem rechteckigen Brett mit 20 Feldern in zwei Reihen zu je zehn Feldern und wird mit Spielsteinen und Würfeln gespielt.
Das Königliche Spiel von Ur wurde in den 1920er-Jahren von Sir Charles Leonard Woolley auf dem königlichen Friedhof der sumerischen Stadt Ur im Irak entdeckt. Diese Spielbretter wurden auf etwa 2600 v. Chr. datiert und sind im British Museum in London ausgestellt. Es wurde nach seinem ersten Fundort benannt.
British Museum, London
Weitere Spielbretter wurden an verschiedenen Orten gefunden, darunter Syrien, Ägypten, Sri Lanka und Kreta, sowie im Grab des Tutanchamun. Das Spiel verbreitete sich ab etwa 1800 v. Chr. von Mesopotamien in die Levante und von dort um 1600 v. Chr. nach Ägypten, Zypern und Nubien.
Im Laufe seiner Entwicklung erhielt das Spiel eine religiöse und hellseherische Funktion. Der Erfolg oder Misserfolg eines Spielers wurde mit dem Erfolg oder Misserfolg im realen Leben assoziiert, und scheinbar zufällige Spielzüge wurden als Botschaften von Gottheiten oder verstorbenen Verwandten interpretiert. Die Spielregeln und die Form des Spielbretts veränderten sich über einen Zeitraum von etwa 1200 Jahren stark, wie eine Studie an etwa 100 gut datierten Spielbrettern zeigt.
Das Spiel "Hunde und Schakale", auch bekannt als Schildspiel oder 30-Punkte-Spiel, stammt aus der Zeit der 12. Dynastie im alten Ägypten. Es wurde im Grab des Reniseneb während der Regierungszeit von Amenemhet IV. entdeckt und befindet sich heute im Metropolitan Museum of Art in New York. Das Spiel ist charakterisiert durch hunde- und schakalköpfige Spielfiguren, nach denen es benannt wurde.
Spielmuseum in Luzern
Obwohl das Spiel nicht durch Darstellungen in Gräbern überliefert ist, war es im Mittleren Reich beliebt. Die genauen Regeln und der ursprüngliche Name des Spiels sind nicht bekannt, aber Exemplare wurden auch in Palästina und Persien gefunden. Das Spielbrett besteht aus symmetrischen Hälften, mit je 10 Löchern innen und 19 weiteren Löchern außen, sowie einem zentralen 30. Loch. Jeder Spieler hat vermutlich 5 Stäbchen, die in die Löcher gesteckt werden können.
Interessanterweise hat eine Version des Spiels bis heute bei der jüdischen Bevölkerung von Kochi, einer Stadt im Süden Indiens, überlebt. Trotz der langen Geschichte des Spiels sind die genauen Spielregeln und der Ursprung des Spiels größtenteils unbekannt und weiterhin Gegenstand von Spekulationen und Forschung.
Das Spielbrett mit drei Stufen aus Zedernholz und Elfenbein, das im Louvre in Paris ausgestellt ist, stammt aus der koptischen Zeit Ägyptens. Es ist ein bemerkenswertes Beispiel für antike Spielekunst und wurde von Marco Fittá im Buch "Spiele und Spielzeug in der Antike" beschrieben. Mit seinen drei Ebenen unterscheidet sich dieses Spielbrett deutlich von herkömmlichen Brettspielen dieser Zeit.
Paris, Musée de Louvre. Marco Fitta: Spiele und Spielzeug in der Antike, Theiss 1997
Das Spielbrett mit seinen drei Ebenen ist im Vergleich zu anderen antiken Brettspielen eher ungewöhnlich. Es wurde im ägyptischen Theben (heute Luxor) gefunden und wird auf die Zeit zwischen dem 4. und 7. Jahrhundert nach Christus datiert, also in die koptische Periode Ägyptens. Da das Spielbrett aus dieser Zeit stammt, könnte es kulturelle Einflüsse aus dieser Ära widerspiegeln, insbesondere in Bezug auf die koptische christliche Gemeinschaft Ägyptens.
Schweizerisches Spielmuseum, Ulrich Schädler: Spiele der Menschheit
Abbildung: Das Spiel ist im Buch "Spiele der Menschheit" von Ulrich Schädler abgebildet, allerdings ohne weitere Informationen zu den Regeln oder der Spielweise.
Obwohl das Spielbrett ein einzigartiges und elaboriertes Stück ist, das wahrscheinlich für ein Spiel mit komplexen Regeln und Strategien verwendet wurde, sind die genauen Spielregeln leider nicht bekannt. Seine Herstellung aus Zedernholz und Elfenbein deutet darauf hin, dass es für die Elite oder wohlhabende Schichten bestimmt war und möglicherweise eine gewisse symbolische oder religiöse Bedeutung hatte. Trotz seiner Bedeutung und Schönheit bleiben weitere Details über das Spiel und seine Verwendung aufgrund begrenzter Informationen zu diesem spezifischen Artefakt im Dunkeln.
Imhotep war um 2700 v. Chr. ein hoher Würdenträger unter König Djoser (3. Dynastie). Er gilt als der erste große Baumeister des Alten Reichs in Ägypten und war als Oberster Baumeister und Vorlesepriester Djosers vermutlich für den Bau der Djoser-Pyramide und der Sechemchet-Pyramide in Sakkara verantwortlich.
Im Neuen Reich wurde er als einer von wenigen Nichtherrschern als Heilgott verehrt.
Imhotep-Bronzestatue aus der ptolemäischen Epoche (um 330 v. Chr.)
Biografische Details sind nicht bekannt, jedoch bieten die genannten Titel Hinweise, dass er möglicherweise Bruder des Djoser gewesen sein könnte.
Imhotep ist zeitgenössisch lediglich durch zwei Inschriften belegt. Zum einen findet sich im Sockelbereich einer Djoser-Statue aus dem Pyramidenkomplex der Djoser-Pyramide in Sakkara eine Inschrift, die seinen Namen und seine Titel nennt und ihn somit auch als historische Person und Zeitgenossen des Djoser belegt.[2] Der Fund dieser Inschrift bekräftigt die Aussage, dass Imhotep Baumeister dieses Pyramidenkomplexes war.
Die von Imhotep für Djoser erbaute Stufenpyramide
Zum anderen ist er auf einem Mauergraffito der Umfassungsmauer der unvollendeten Sechemchet-Pyramide erwähnt. Die letztere Inschrift deutet darauf hin, dass er Djoser überlebt hatte und auch die Bauverantwortung unter dessen Nachfolger Sechemchet (Djoserteti) hatte.
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